Südkorea 2016

Dimsum Reisen organisiert einzigartige Erlebnisreisen und Individualreisen nach Asie

Reiseblog Südkorea 2016

Was Sie wissen müssen, wenn Sie mit einem Koreaner trinken
Gamsa hamida heißt "danke". In der koreanischen Sprache, die voller Höflichkeitssätze steckt, ist die Danksagung unverzichtbar. Sie benutzen es sehr oft, um Ihrem Gesprächspartner Respekt zu erweisen. Die koreanische Sprache ist auch in dieser Hinsicht kompliziert, da es viele verschiedene Endungen und Suffixe gibt, die die Beziehung zwischen den beiden sprechenden Parteien darstellen. Eine ältere Person bekommt ein anderes respektvolles Ende hinter einem Verb als die jüngere Person. Es wird auch in männlich oder weiblich unterschieden und wenn der Gesprächspartner ein Fremder ist, ist das nochmal anders, als wenn Sie mit einem Freund sprechen - ganz zu schweigen von Familienmitgliedern. So wird z.B. bei der Cousine mütterlicherseits eine andere Endung verwendet, als bei der Cousine väterlicherseits. Viel Erfolg bei dem Versuch die richtige Endung zu benutzen!

Während des Abendessens erfahre ich bei viel Soju (starker Reiswein), dass Mr. Jang Chef der Tourismusbehörde des Distrikts Geonjam ist und wir im gleichen Jahr geboren wurden. Und das verbindet. Mit demselben Geburtsjahr sind wir Singeoo, was soviel bedeutet wie Freunde. Dass diese Tatsache den Weg zu herzlichen Gesprächen und Gesten öffnet, ist ein wahres Geschenk für uns beide. Wir machen zusammen ein Foto, stoßen miteinander an und Mr. Jang erklärt mir alles, obwohl er nur drei Wörter Englisch kann und ich kein Wort Koreanisch spreche. Aber das ist egal, wir verstehen uns und ich fühle mich wohl. Deshalb danke ich ihm oft mit den schönen Worten Gamsa-hamida. Abgesehen von dem normalen "Dankeschön" an jemanden, der z.B. die Tür für Sie offen hält, wird jedem Guide, Redner, Begleiter oder Gastgeber vom Publikum immer mit einer lauten Stimme gedankt, Gamsa hamidaaaaa, begleitet von einer Verbeugung und einem schüchternen Applaus. Der Sprecher macht eine Verbeugung und klatscht aus Respekt mit.

Christel, Juni 2016

Traditionen in der Sprache und "während des Abendessens"

Auf den ersten Blick sehen die großen Städte wie Seoul, Gwangju und Busan nicht so aus, aber Südkorea ist ein Land, in dem (konfuzianische) Traditionen von größter Bedeutung sind. So wissen die Leute immer, wer der älteste oder der wichtigste Arbeiter im Unternehmen ist und dieser wird dann in spezieller Weise angesprochen. So ist es auch beim Essen bze. Trinken: Erst wenn der Älteste das Glas nimmt, darf der Rest trinken. Nutzen Sie während des Abendessens immer Ihre rechte Hand und legen Sie Ihre linke Hand auf den rechten Unterarm. Die koreanische Sprache ist sehr formal. Die Art und Weise, wie Sie jemanden ansprechen, gibt an, in welcher Position Sie sich in Bezug auf den anderen befinden.

Hanok-Häuser

Der Sohn des Hauses macht Tee. Er sitzt auf einer Bambusmatte auf den Knien und schaltet den Wasserkocher neben sich ein. Auf einem niedrigen traditionellen weißen Holztisch vor ihm stehen sechs kleine Tonschüsseln. Mit einer gewissen Eleganz und Genauigkeit gießt er das heiße Wasser in eine seladonfarbene Teekanne und wartet. Er trägt eine weite hellgraue Baumwollhose und ein makelloses weißes T-Shirt. Seine nackten Füße sind nur unter seinem Gesäß sichtbar. Mit langsamer Bewegung gießt er etwas später den hellgrünen Tee in die Schalen und gibt ihn einem nach dem anderen. Wir kennen uns nicht und dann gilt die Regel, dass man respektvoll mit zwei Händen etwas anbietet und es auch mit zwei Händen annimt.

Das Hanok-Haus seiner Familie Choi ist um einen Innenhof herumgebaut. In der Mitte stehen gepflegte Bäume und Sträucher, die von violetten und gelben Blüten umgeben sind. Der Sohn sitzt in dem großen offenen Raum, der in offener Verbindung mit der Außenseite steht. Es gibt keine Türen und so ist es eigentlich eher wie eine offene Bühne, die als Wohnzimmer dient. An der Wand stehen traditionelle, niedrige und offene Holzschränke mit Büchern, Flaschen, Tellern und koreanischen dekorativen Tonwaren darauf. Die Wäsche hängt auf einem Gestell zum Trocknen im selben Raum. Und so wohnt er hier mitten im hochmodernen Korea! Zusätzlich zu diesem Raum gibt es zwei kleinere Räume, die mit schön verarbeiteten hellen Holzläden verschlossen sind. Die Rollläden schwingen nicht von links nach rechts auf, sondern von unten nach oben. Sie hängen an Metallringen an der Decke. Dies ist wieder eine typische koreanische Lösung, wie ich lerne. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Schlafräume: Kleine abschließbare Räume ohne Möbel. Der Boden ist mit einem typisch koreanischen hellbraunen Bodenbelag bedeckt, der an aufgeklebtes mattes Klebeband erinnert. Hier schläft man auf dicken Steppdecken als Matratze. Zwei wunderschöne hansa-Schriftrollen (chinesische Kalligraphie) hängen an den mit Papier bedeckten Wänden.

Links vom großen Wohnzimmer befindet sich der Abstellraum mit dem Brunnen. Hier bekommt man noch Wasser für den täglichen Gebrauch aus dem Brunnen. Gleich dahinter ist ein kleines Haus. Es ist der konfuzianische Altar für die Vorfahren der Familie Choi. Den Ahnen werden außerdem jedes Jahr rituelle Opfer gebracht. Die Ahnenverehrung in Korea ist lebendig und munter und das spiegelt sich hier wider. Rechts vom Wohnzimmer befinden sich die Schlafräume der Familie. Es ist eine geschmackvolle, einfache und lebendige Einheit. Ich würde gerne eine Nacht dort schlafen. Die Familie ist dann zusammen in dem großen Wohnraum, was an sich schon eine schöne Erfahrung sein sollte. Ein Aufenthalt in einem Hanok ist nicht billig. Das liegt daran, dass durch die japanische Invasion so viel zerstört wurde und die Koreaner selbst die alten unbequemen Häuser lange Zeit nicht schätzen konnten. Zum Beispiel sind in den letzten 50 Jahren rund 70.000 Hanoks platt gemacht geworden und nur noch 10.000 sind übrig.

Glücklicherweise beginnen die Menschen, diese traditionelle Architektur wieder zu schätzen und deshalb werden die Hanoks durch Renovierung wieder zum Leben erweckt und in ein Zuhause, ein Restaurant oder einen Hanok-Aufenthalt verwandelt.

Christel, Juni 2016

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