Tbilissi und Kachetien

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Tbilissi und Kachetien

Kurzer Reiseblog von Sarah Bezuijen - Oktober 2017

Im Oktober 2017 bin ich auf der Suche nach himmlischen Weinen und gutem Essen nach Georgien gereist. Nach einem angenehmen Flug kam ich schließlich nachts in Tbilissi, der Hauptstadt Georgiens, an. Es überraschte mich, wie ruhig es auf der Straße war: fast kein Verkehr, keine Menschen, Ruhe und Sauberkeit. Ich habe wirklich gedacht, dass das anders sein würde. Ich bin an das geschäftige Straßenleben in Asien gewöhnt, selbst mitten in der Nacht. Was bringt mir dieses eurasische Land diese Woche? Mein erster Eindruck von Tblissi ist also europäisch. Die asiatische Seite kann ich auf den ersten Blick nicht erkennen. Ich bin demnach gespannt auf den nächsten Tag!

Die Weine in Kachetien

Am nächsten Morgen ging meine Reise direkt nach Kachetien, einem wunderschönen Berggebiet im Osten Georgiens. Dieses Gebiet ist hauptsächlich für seine Weine bekannt, da Georgien eine der ältesten Weinregionen der Welt ist! Obwohl die traditionellen georgischen Weine den meisten Menschen noch relativ unbekannt sind, werden die Trauben aus dieser Region immer bekannter. Und das zu Recht! In Kachetien gibt es eine große Auswahl an Trauben (angeblich stehen mehr als 400 Rebsorten zur Auswahl). Derzeit werden in Georgien jedoch nur 38 Rebsorten offiziell für den kommerziellen Weinbau verwendet.

Ich betrete einen bekannten Weinkeller von Khareba in Kvareli. Dieser besteht aus einem ganzen Tunnelnetz, das nicht weniger als 7 Kilometer lang ist. Wohin man schaut, überall lagern Weine, von denen manche über 30 Jahre alt sind. Der georgische Wein war mir ebenfalls unbekannt, aber nach einer ausgiebigen Weinprobe verschiedener Weinsorten, bei der die Gläser nicht sehr sparsam befüllt wurden, verstehe ich, warum die Leute diesen Wein so sehr lieben. Alle Weine sind so verschieden und die meisten gut zu trinken.

Der Prozess der Herstellung eines georgischen Weins ist nicht mit der europäischen Methode vergleichbar. Dies hat mit der Art und Weise zu tun, wie der Wein fermentiert wird, nämlich in Steingut-Weinkrügen. Es ist eine uralte Tradition, die bis heute angewendet wird. Diese riesigen Steingut-Weinkrüge (Qvevri) sind im Boden vergraben, damit der Krug eine dauerhafte Temperatur behält. Der Saft, der unmittelbar nach dem Pressen der Trauben entsteht, wird direkt in die Qvevri's gegossen. Sobald der Krug voll ist, wird er mit einem Deckel aus einer Tonmischung verschlossen. Dies soll möglichen Pilzerkrankungen vorbeugen. Der Wein ist rund vier Jahre in den Krügen haltbar.

Georgien steht für gutes Essen

Nach unserer Weinprobe wartete ein leckeres Mittagessen auf mich. Das Mittagessen (wie eigentlich alle Mahlzeiten) in Georgien ist eine umfangreiche Angelegenheit und vieles wurde serviert. Georgien wird aus einem bestimmten Grund auch "das Italien der ehemaligen Sowjetunion" genannt.
Auf dem Tisch standen typische Köstlichkeiten wie Walnusssalate, gefüllte Auberginen, rote Rüben, runde Käsebrötchen (Kachapuris, mein neuer Favorit!), Eintöpfe und Fleisch vom Grill, vergleichbar mit den bekannten Schaschliks. Natürlich gibt es auch einen passenden Wein oder ein Glas Cha ChaCha Cha ähnelt Wodka, ist aber ein Destillat aus den Resten der gepressten Trauben.
Zu einem guten Essen muss man natürlich auch viel auf traditionelle Weise prosten. Der Tamada (Gastgeber) spricht verschiedene Toast auf das Leben, Essen, Frieden, Freiheit, Reichtum, Liebe aus und das den ganzen Abend hindurch. Es fühlt sich an wie ein ausgedehntes Weihnachtsessen - um halb vier nachmittags, Mitte Oktober. Und ja, abends wiederholt sich die Prozedur. Und ich bin tatäschlich schon wieder hungrig!

Die Stadtmauer von Sighnaghi

Am Morgen reise ich von Telavi (der Hauptstadt von Kachetien) nach Sighnaghi, einem historischen Ort auf einem Hügel. In der Ferne sieht man die endlosen schneebedeckten Gipfel, die sich bis nach Russland erstrecken, mit einigen Dörfern im Tal. Sighnaghi ist ein kleines, malerisches Dorf, in dem die asphaltierten Straßen durch Kopfsteinpflaster ersetzt wurden. Sighnaghi wird von alten Stadtmauern aus dem 18. Jahrhundert abgeschirmt, die einst das Dorf vor den Feinden schützten.
Ich bin etwas herumgelaufen und habe einen lokalen Markt besucht und schnell gemerkt, dass das Leben hier viel stressfreier ist als in Westeuropa. Ich ging an vielen Frauen vorbei, die am Straßenrand plauderten und sah Männer auf der Straße, wie sie zusammen ein Brettspiel spielten und dabei ein Glas Wein tranken. Wunderbar entspannt, finden Sie nicht auch?

Tbilissi: Stadt, Trend und Tradtition

Nach einigen weiteren Weinen und einem burgundischen Mittagessen reiste ich zurück nach Tbilissi, der Stadt, von der ich viele positive Geschichten gehört hatte. Die Stadt beherbergt eine Mischung aus alten historischen Gebäuden und moderner Architektur: Alte Kirchen wechseln sich mit modernen Gebäuden ab und zwischen den breiten Boulevards mit westlichen Läden finden Sie hier und da einige kleine Supermärkte in der Nachbarschaft, in denen die Einheimischen zusammenkommen, um die neuesten Nachrichten auszutauschen. Die Stadt strahlt eine eurasische Atmosphäre aus, ein bisschen wie Istanbul, aber mit einer alten sowjetischen Note. Es macht mir wirklich Spaß, nach den Unterschieden und Gemeinsamkeiten Ausschau zu halten. 

Mother Georgia
Ich fahre mit der Seilbahn zum Narikala Fort, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf die Stadt hat und von "Mother Georgia" im Hintergrund betrachtet wird. Der offizielle Name dieser riesigen Statue lautet Kartlis Deda und wurde 1958 erbaut - in dem Jahr, in dem Tbilissi sein 1500-jähriges Bestehen feierte. Die Statue repräsentiert die typische "georgische Nationalnatur". Sie trägt ein traditionelles Kleid und hält eine Schale Wein in der linken Hand, um alle zu begrüßen, die als Freunde kommen. In ihrer rechten Hand hält sie ein Schwert, das für die Freiheit steht, für die die Georgier kämpften und für den Schutz des Volkes vor denen, die als Feinde kommen.

Altstadt von Tbilissi
Durch das Chaos von Treppen und Gassen, die sich im Zick-Zack um schöne alte Holzhäuser mit wunderschönen Schnitzereien, bunten Balkonen und hier und da ein paar Weinreben schlängeln, lande ich in der fotogenen Nachbarschaft "Tbilissis Altstadt". Teile dieses Stadtviertels wurden umfangreich renoviert. Wo einige Häuser kurz vor dem Einsturz stehen, wurden einige Häuser mit weißen Wänden und breiten Pfeilern komplett renoviert. Alt und Neu mischen sich hier und trotz der etwas verrückten Straßenszene hat diese Mischung sicherlich ihren Reiz.

Tbilissi ist eine beliebte, pulsierende Stadt auf dem Vormarsch, die zum Glück noch nicht vom Massentourismus überflutet wurde. In der Stadt herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre mit (türkischen) Cafés, Bars, Boutiquen und Plätzen, auf denen Menschen zusammenkommen. Alles hier ist sehr angenehm und das macht Tbilissi zu einer sehr schönen Stadt.

Leider ist meine Reise durch dieses vielseitige, überraschende und schöne Land schon vorbei. Zum allerletzten Mal kann ich ein üppiges georgisches Essen genießen, bevor ich in das Flugzeug nach Holland steige. Und ich weiß mit Sicherheit, das schmeckt nach mehr! Ich werde auf jeden Fall wiederkommen. Georgien ist ein überraschendes Reiseziel!

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