Reisereportage einer Familienreise nach Sri Lanka

Reisereportage einer Familienreise nach Sri Lanka

Erinnerungen an Sri Lanka

Reisen mit Kindern in Sri Lanka
Reisen mit Kindern kann sehr schön sein, vor allem in Sri Lanka. Aber damit es auch angenehm ist, haben wir eine große Anzahl von Ruhemomenten für unsere 3 Kinder in die Reise eingebaut. Es ist ein warmes Land, viel wärmer als zu Hause und auch am Abend und in der Nacht kühlt es kaum ab, deshalb haben die meisten Hotels einen Swimmingpool und Klimaanlagen. Wir haben zwei längere Aufenthalte in Badeorten gewählt. Darüber hinaus waren wir in jedem Hotel mindestens zwei Nächte. In der Regel gab es in diesen Hotels mehrere Familien mit Kindern, also konnte regelmäßig mit Gleichaltrigen gespielt werden.
Sri Lanka ist ein sehr vielfältiges Land, so dass die Kinder sich während der Reise sehr gut amüsieren. Meistens haben wir kleine Tischspiele dabei, wenn es etwas länger dauert, z.B. in einem Restaurant, aber im Übrigen langweilten Sie sich nie. Das ist auch schwierig vorstellbar, inmitten des 'Wildlife' mit (wild) Tieren um sich herum, dem köstlichsten Obst, einem Strand, der nie weit weg ist und den freundlichen Menschen, die es lieben (kleine) ausländischen Kindern zu begegnen und sich gerne mit ihnen fotografieren lassen. Kinder haben (auch) in Sri Lanka einen Stein im Brett.
Unsere Jüngste, gerade 3½ Jahre alt, behauptete nach 3 Wochen Stupas und Tuktuks zählen, Schuhe ausziehen bei jeden Tempel, Lotusblumen opfern, Elefanten füttern und Hügel besteigen: Mama, ich liebe Sri Lanka!

Zehn Jahre danach.
Überall entlang der Ost und Südküste wo wir gereist sind, gibt es noch die Überreste der weit verbreiteten Schäden, die der Tsunami im Jahre 2004 verursacht hat. Hier und da gibt es verlassene Häuser, zu semi-Ruinen geworden, in einem Zustand, als ob ein Feuer gewütet hätte. Aber zur gleichen Zeit ist bemerkenswert, dass dort, wo die Häuser renoviert wurden, oder wo ganz neue Häuser gebaut wurden, es fast genauso aussieht wie im Rest des Landes. In dieser relativ kurzen Zeit verwittert die Farbe der neuen Häuser, gibt es Löcher im neuen Asphalt und alles ist wieder von Abfällen und Schmutz versehen.
Neu ist ein Tsunami Rettungsweg, Zeichen in Trincomalee, der neue Hafen an der Südküste und ein Denkmal zur Erinnerung an die 15 japanischen Opfer im Yala National Park.

Auf Safari in Minneriya NP
Eigentlich dachte ich immer, dass man nur in Afrika ordentliche Safaris machen kann. Damit meine ich: da, wo man wirklich Wildtiere aus einem offenen Jeep beobachten kann, wo die Haare im Wind wehen, während der Jeep auf einem holprigen Weg über rote Erde fährt. Ich wusste nicht, dass das in Asien auch möglich ist. Zumal, da ich bereits vor ein paar Jahren in Indien auf Safari war. Nach vier Stunden Fahrt waren wir damals angeblich auf zwei Spuren eines Tigers gestoßen und damit mussten wir schon sehr glücklich sein. Wir hatten aber kein einziges Tier gesehen. Nicht einmal einen Vogel. Und der Verdacht kam bei uns auf, dass man heimlich mit einer Pfote aus Kunststoff einige Abdrücke gemacht hatte um den westlichen Touristen glücklich zu sehen. Also hatte ich mir geschworen, in Asien nicht mehr auf Safari zu gehen, sowieso eine fragwürdige Aktivität. Wildtiere werden in ihrem Lebensraum mit einem Haufen von Jeeps gejagt, lassen wir sie doch in Ruhe! Aber ich habe meine Meinung geändert. Durch diese Elefanten-Safari mit unseren drei Kindern in Minneriya (Habarana). Ich ging mit nur wenig Hoffnung los, aber es fing schon gut an, der Jeep hatte ein offenes Dach! Meine Kinder waren schon jetzt in Jubel ausgebrochen. Und los ging es, auf einer holprigen Straße mit roter Erde, Staubwolken hinter uns und unsere Haare flatterten im Wind. Nach einer guten halben Stunde Fahrt, begann ich heimlich zu denken, ich konnte nicht anders; wir werden nichts sehen. Aber dann plötzlich trat unser Fahrer, kaum 14 Jahre jung, hart auf die Bremse und deutete mit flatternden Fingern in die Büsche. Schauen Sie! Und was wir sahen, waren zwei riesige Elefanten mit ihrem Kind. Sie waren mit Ihrem Rüssel damit beschäftigt Zweige von einem Baum zu ziehen, während das Baby zusah. So liebenswert und so nah! Letztendlich haben wir, an zwei großen Pfützen mehr als 100 Elefanten gezählt. Wegen der Dürre waren sie in großen Zahlen aus der Ferne gekommen um hier zu trinken. Ein herrlicher Anblick! Und mit ihnen Hunderte von schönen Vögeln. Schwarzneckkräne, Reiher, Sekretär Vögel und viele, viele helle blaue Eisvögel. Seit dieser Safari sehen wir zu Hause wieder jeden Naturfilm mit Aufmerksamkeit und Liebe und freuen uns schon auf das nächste wunderbare Abenteuer!

Perahera Festival in Kandy
Schon ein seit ein paar Tagen, können wir kaum erwarten, was heute passieren wird. Wir werden uns auf die Veranda des Queens Hotels im alten kulturellen Zentrum von Kandy setzen, dass sich in der Nähe des großen Sees befindet, um Zeuge zu sein von einem der größten Festivals in Asien! Das Peradera Festival. Seit über 150 Jahren findet dieses 10-Tage-Fest in Kandy statt. Es ist das Fest, wo das heiligste Heiligtum von Sri Lanka in einer Prozession hinaus getragen und verehrt wird: der Heilige Zahn des Buddha. Wer den Zahn besitzt, hat die Macht über Sri Lanka. Das haben die Briten ausgenutzt. Bei Machtübernahme hatten sie sich diesen Zahn angeeignet. Aber alles kam zu einem guten Ende, die Briten haben den Zahn zurück an den Herrscher von Sri Lanka gegeben und dieser hat ihn wieder dorthin gebracht, wo er hingehört: in der Tempel des Heiligen Zahns in Kandy.

Die ursprüngliche Absicht dieser Prozession war es, die Götter anzubeten und sie nach einer langen, elendigen Dürre um Regen zu bitten. Nachdem die Prozession zum ersten Mal in Bewegung gesetzt wurde, begann es zu regnen! Um die Götter zu ehren, wurde dann beschlossen die Prozession jedes Jahr zu organisieren.

Mittlerweile dauert diese Prozession nicht weniger als 10 Tage. Tausende Gläubige, aus dem ganzen Land reisen an, um teilzuhaben. Wir haben es geschafft für den vorletzten Tag Tickets zu erhalten. Was für ein Ansturm auf diese Tickets!

Das Beschaffen war ein Schauspiel für sich. Unser Fahrer Viraj war schon seit einigen Tagen ständig mit seinem Telefon beschäftigt um die Tickets für uns zu besorgen. Nach und nach wurde der Preis höher. Es war nicht einfach hier sitzen zu dürfen. Es ist auch ein stolzer Preis geworden. Wir haben 35 Euro pro Sitzplatz bezahlt. Keine Ahnung ob das ein normaler Preis ist, aber wir machen es uns jetzt gemütlich auf den Plastikstühlen die auf der Veranda des majestätischen Queens Hotels stehen und sind sehr gespannt auf das, was uns erwartet.

Schlangen von Gold
Was soll ich Ihnen sagen, wir sind mehr als begeistert! Die lange Prozession beginnt mit Fanfaren. Es gibt Männer mit weißen Stirnbändern auf Stelzen und Feuerkörbe mit viel Rauch und Gestank. Bei anderen Männern mit nacktem Oberkörper liegen Schlangen von Gold um ihre muskulösen Oberarme. Sie stampfen mit ihren nackten Füßen und tragen Glocken um ihre Fußknöchel.

Tänzer
Dann kommen die Tänzer. Hunderte von Jungen, von klein bis groß, wie in Trance. Es wimmelt von nachten Oberkörpern, goldenen Schlangen die im Licht der Feuerstellen funkeln, weißen Schärpen, großen goldenen Ohrringen und feurigen Blicken. Sehr intensiv und intim zugleich.
Und dann kommen die Elefanten, langsamen aber kraftvoll. Geführt von den stolzen Besitzern. Nicht einer, sondern eine Gesamtzahl von 64 Stück. Von klein bis groß, sie sind geschmückt mit bunten Teppichen und Tausende von Lichter verzieren ihren Kopf, den Rumpf und die Ohren. Ihre Rüssel wiegen sanft im Takt der Pauken, die ihre Begleiter schlagen.
Und dann nach einer langen, langen Zeit, sehen wir den Elefanten, der die Ehre hat den Zahn zu tragen. Er trägt auf seinem Rücken einen Altar, auf dem eine kleine goldene Pagode über alles hinausragt: der Zahn des Buddha ist zurück!

Ende in Sicht
Unterdessen sind viele im Publikum fast eingeschlafen. Die Köpfe von Tausenden von Zuschauern nicken und fallen auf die Schultern des Nachbarn. Es spielt keine Rolle, das gehört dazu. Gerade wegen der Länge der Prozession ist dieses Festival ein wahres Schauspiel. Gerade wegen dieser unmenschlichen Länge überragt es alle anderen Festivals. In einem Wort: Fantastisch
(Der Zahn der hinausgetragen wird, ist ein Replikat. Der echte Zahn, da sehr heilig, bleibt selbstverständlich im Inneren des Tempels.)

Henk-Jan Koopmans, August 2014

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